Die Bauernhöfe des Tauferer Ahrntals waren früher größtenteils autark. Viele Tätigkeiten blieben so an den Hof gebunden, wie etwa das Getreidemahlen. Größere Bauernhöfe hatten eine eigene Mühle, die Hausmühle; kleinere Höfe hingegen teilten sich eine Mühle. ...mehr
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Da das große Mühlrad mit Wasser angetrieben wurde, war ein Platz an einem Bach Voraussetzung für den Bau einer Mühle. Der Hofinhaber musste sich das Wasserrecht sichern. Sollte eine Mühle auf der Allmende (Grund der Allgemeinheit) errichtet werden, oblag die Genehmigung der Dorfgemeinschaft.
Technik und Wartung der Mühlen
Die Mühlenbauer waren gesuchte Spezialisten, da sie nicht nur Getreidemühlen, sondern auch Tuchwalken, Schmiedehämmer, Blasbälge, Erzpochwerke und Sägewerke zu bauen imstande waren.
Die Mühlen im Tauferer Ahrntal sind größtenteils aus Holz gefertigt und werden mit Wasserkraft angetrieben. Die Mahlarbeit verrichten zwei zentnerschwere Mühlsteine, von denen sich der oben liegende Läufer dreht, während der darunter liegende Bodenstein fix montiert ist. Die Mühlsteine müssen aus sehr hartem Stein sein. Wenn sie glattgeschliffen sind, werden mit Meißel und Fäustl Mahlfurchen in die Steine geschlagen. Mit den gezackten Schlagflächen eines Mühlhammers werden sie aufgeraut und geschärft.
Der Beruf des Müllers
Man unterschied zwischen ehrlichen und unehrlichen Berufen. Zu letzteren gehörten neben Badern, Barbieren, Schäfern, Gerbern, Totengräbern und Scharfrichtern auch die Müller und Leineweber. Während für manche von diesen Berufen die Tatsache, dass sie mit dem Blut toter Menschen und Tiere in Berührung kamen, der Grund für die Unehrlichkeit war, dürfte es bei den Müllern und Leinewebern die vermutete Unehrlichkeit den Kunden gegenüber gewesen sein.