Im Ahrntal blieben viele Tätigkeiten wie das Schnitzen, das Ausstopfen, die Wollverarbeitung oder die Herstellung von Dachschindeln lange an die Bauernhöfe gebunden und wurden erst spät zum eigenständigen Handwerk. Heute erlebt das alte Handwerk eine Wiedergeburt. ...mehr
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Das Schnitzen
Mit dem Ende des Bergbaus im Ahrntal suchte man neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Da zur selben Zeit der Tourismus aufkam, entdeckten Bauern und ehemalige Knappen das Schnitzen als Nebenerwerb. 1973 wurde in St. Jakob eine Schnitzschule gegründet, aus der Schnitzer, Bildhauer, Restauratoren und Künstler hervorgingen. Die Schule gibt es nicht mehr, die Schnitzwerkstätten bestehen noch.
Das Ausstopfen
Wo man Wildtiere erlegte, gab es seit je die Neigung, sie als Jagdtrophäen zu konservieren. Während sich dieses Handwerk früher mit dem Ausstopfen der Tiere mit Füllmaterial begnügte, ist heute der Präparator gefragt. Unter Präparation versteht man die Bearbeitung und das Haltbarmachen von Naturobjekten zu wissenschaftlichen oder Schauzwecken.
Die Wollverarbeitung
Helene Brusa aus Kematen hat sich die Techniken der Verarbeitung von Wolle angeeignet und das Bauernhandwerk neu belebt. Seit 20 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Fell von Schafen. In ihrer Schauwerkstatt stehen Verarbeitungsmaschinen aus dem 19. Jahrhundert, die sie selbst bedient. Für ihre Produkte verwendet sie heimische Schafschurwolle.
Das Schindelklieben
Schindeldächer und damit das Schindelklieben (spalten) waren fast am Aussterben, als sich zeigte, dass neue, mit Dachziegeln eingedeckte Dächer nicht so lange halten. Die Renaissance der hölzernen Dachschindeln und damit dieses alten Handwerks begann. Der Bedarf an Holzschindeln stieg und die ersten berufsmäßigen Schindelklieber machten sich selbständig.