Die Familie Bacher, deren bekannteste Mitglieder die Brüder Franz und Heinrich Bacher sind und deren Stammbaum bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, war eine der bedeutendsten Künstlerfamilien ihrer Zeit im Tiroler Raum. Ihr Ruf ging bis über seine Grenzen hinaus. ...mehr
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Adam Bacher war ein gefragter Krippenschnitzer, der sein Talent an Sohn Alois weitergab, ein Holzbildhauer mit eigener Schnitzwerkstatt. Hier fertigte er unter anderem die Einrichtung für den Palast des amerikanischen Medien-Tycoons William Randolph Hearst. Seinen Gipfel fand die künstlerische Begabung der Familie in Alois’ Söhnen Heinrich und Franz Bacher.
Heinrich Bacher
Heinrich kam 1897 im Pflegerhaus in Gais zur Welt. Schon als Knabe griff er lieber zum Pinsel als zum Schnitzeisen. Später übernahm er die Werkstatt des Vaters, die 1921 schließen musste. In München begann er eine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste, die er nicht abschloss. In seinem Heimathaus lebte er bis zu seinem Tod 1972 als Bildhauer und Bauer.
Heinrich Bacher war Mitglied der Innsbrucker Secession. Von ihm stammen die Pietà am Gefallenendenkmal und das Relief „Kampf zwischen Gut und Böse“ im Pfarrsaal von Gais sowie eine Krippe im Volkskundemuseum Dietenheim.
Franz Bacher
1903 geboren besuchte er die Kunstgewerbeschule in München, musste sie aber, wie sein Bruder, wohl aus finanziellen Gründen vor Abschluss verlassen. In Innsbruck lebte er ein schwieriges Künstlerleben. Im Finden eines neuen Ausdrucksstils war Franz visionärer, avantgardistischer und progressiver als sein Bruder, dem er vorwarf, seine Ideen nachzuahmen. Gemeinsam waren den Brüdern als zentrales Thema Mensch und Religion.
1981 verstarb Franz Bacher. Einige seiner Werke sind im Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck zu sehen.