Die hinter der Ortschaft Kasern bei Prettau gelegene Kirche zu Heilggeist ist heute eine Wallfahrtskirche und war ursprünglich vor allem eine Knappenkirche. Sie wurde im Jahre 1455 vom Brixner Fürstbischof Nikolaus Cusanus eingeweiht. ...mehr
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Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt geht auf die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Den Namen Heiliggeist verdankt sie wohl dem Gnadenbild, das sie zur Wallfahrtskirche gemacht hat, der hl. Dreifaltigkeit. 1455 wurde sie vom Bischof von Brixen, Kardinal Nikolaus von Kues, geweiht. Er war einer der größten Philosophen am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und wohl der größte Geist, der je Ahrntaler Boden betreten hat.
Die Kirche als Knappenkirche
Lange wurde behauptet, bei der Kirche zu Heiliggeist handle es sich um keine Knappenkirche, obwohl die Bergwerkstradition Prettaus das hätte vermuten lassen. Erst als bei einer Restaurierung in den 1970er-Jahren hinter dem Altar Fresken aus ihrer Erbauungszeit freigelegt wurden, wurde sie nachträglich wieder zur Knappenkirche. Früher hing auch das Votivbild, das die Gewerke zur Eröffnung des St.-Nikolaus-Herrenbau-Stollens 1698 gestiftet hatten, in der Kirche. Ein Zeichen dafür, dass die Bergwerksgewerke sie als ihre Kirche ansahen.
Die künstlerische Ausstattung
Ihre gotischen Stilelemente hat die Kirche zu Heiliggeist bei Prettau beinahe unverfälscht behalten. Die Fresken an den Wänden des Kirchenschiffes sind dem Tiroler Manierismus zuzurechnen. Sehr bekannt ist das in der Kirche aufbewahrte Kreuz aus dem 18. Jahrhundert, das drei Gewehrkugeleinschüsse aufweist. Es wird von den Ahrntalern jedes Jahr nach Ehrenburg getragen, wenn sie sich von Heiliggeist auf ihren Kreuzgang aufmachen.