Das Wasserkraftwerk am Mühlbach in Gais, auch Maschinenhaus genannt, lieferte Gais und Bruneck den ersten elektrischen Strom. Seine Planung geht auf Dr. Hieronymus Hibler zurück. Am Nikolaustag des Jahres 1903 ging die Anlage ans Netz. ...mehr
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Hundert Jahre Wasserkraft
Das Kraftwerk hatte eine Nennleistung von 1.450 Kilowatt. Die ersten Jahre wurde der Betrieb verpachtet, von 1910–1927 von der Gemeinde Bruneck übernommen, später von einem Privatkonsortium Brunecker Bürger geführt und 1933 als Sonderbetrieb der Gemeinde Bruneck gegründet. Erster Direktor des „Elektrizitätswerks Bruneck“ war Dr. Ing. Adolf Beikircher.
Das Wasserkraftwerk legte den Grundstein für die Verwirklichung der Tauferer Bahn. Im Transformatorenhaus in Gais, das 1908 entstand, wurde der Wechselstrom auf 800 Volt Gleichstrom für den Bahnbetrieb umgewandelt.
Vor über zehn Jahren wurde das Kraftwerk aufgelassen und an einem anderen Standort eine leistungsstärkere Zentrale errichtet. Am Nikolaustag des Jahres 2003 ging das neue Werk in Betrieb. Das alte hatte auf den Tag genau hundert Jahre lang Energie geliefert.
Symbole der Technik
Die Konzessionserteilung für das neue Kraftwerk enthielt die Bedingung, den historisch wertvollen Bau zu erhalten und ihn einer neuen Nutzung zuzuführen. Das Haus am östlichen Ortsende wurde renoviert und ist heute vom Künstler Jakob Oberhollenzer bewohnt, dem es auch als Atelier dient. Das Transformatorenhaus zählt, zusammen mit dem Wasserkraftwerk, im Tauferer Ahrntal zu den bedeutendsten historischen Denkmälern der Technik. Sie sind nicht öffentlich zugänglich.