Seit man Mitte der 1980er-Jahre den Weiler Lanebach am Hang über Uttenheim durch einen befahrbaren Weg erschloss, ist das Leben der Bauern leichter geworden, obwohl ihre Felder so steil sind wie zuvor. Zu dieser Zeit kam auch das Ende der Bergschule. Heute sind von den neun Höfen nur mehr vier das ganze Jahr über bewohnt. ...mehr
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Die Schule von Lanebach
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf 1.500 Höhenmetern die Bergschule von Lanebach gebaut. Sie beherbergte das Klassenzimmer und die Lehrerwohnung. Zuvor mussten die Kinder im Ort die Schule von Uttenheim besuchen. Der Schulweg war weit, steil und bei viel Schnee lebensgefährlich, der Schulbesuch nicht sehr regelmäßig.
Der Schulbetrieb
Die Kinder der neun Lanebacher und drei weiterer Höfe besuchten die Bergschule. Den Unterricht erteilten ein weltlicher Lehrer und der Kooperator von Gais. Der Alltag der Lehrer verlief anders als an einer Schule im Tal. Die Bindung an die Schüler war wegen der geringen Schülerzahl besonders eng. Um 1860 ging ihre Zahl so weit zurück, dass die Bergschule für 33 Jahre geschlossen wurde. Auch in der Folgezeit musste der Schulbetrieb deshalb mehrmals unterbrochen werden.
Die Lehrerin oder der Lehrer verbrachte viel Freizeit auf den Höfen der Bauern. Eine junge, schneidige Lehrerin soll das gesellschaftliche Leben manchmal gehörig durcheinander gebracht haben. Den jungen Lanebachern machte es nichts aus, halbe Nächte zu watten oder zu tanzen. Dann begann die Schule am Tag darauf eben später.
In den letzten fünf Jahren kamen die Schüler nur aus der Familie Niederbrunner, die den Eggerhof gepachtet hatte. Als sie ins Tal zog, bedeutete das 1983 das Ende der Bergschule. Mit dem Zufahrtsweg können Schüler heute vom Schülertransportdienst ins Tal gebracht werden. Eine Schule wird es in Lanebach damit wohl nie mehr geben.