Wenn die Bewohner des hinteren Ahrntals von der Klamme in St. Peter sprechen, meinen sie zwei Dinge: die schluchtartige und etwa einen Kilometer lange Talenge zwischen St. Peter und Prettau und das altehrwürdige, in der Zwischenzeit geschlossene Gasthaus am Beginn der Schlucht. ...mehr
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Die Klamme war ein Nadelöhr, in dem die Ahr und höchstens ein schmaler Fußweg Platz hatten. Häufig war sie durch Muren- oder Lawinenabgänge und das Wasser der Ahr beschädigt. Die Engstelle war für Erztransporte ungeeignet, sodass die ältesten Wegeverbindungen die Schlucht umgingen. 1814 wurde ein neuer Fahrweg angelegt. Trotzdem blieb der Gang durch die Klamme ein gefährliches Unterfangen.
Tödliche Gefahr
Im Lauf der Zeit forderte die Klamme in St. Peter auch Todesopfer. Auch in jüngerer Zeit kam sie in die Schlagzeilen. 1987 zerstörte nach einem Unwetter die hochgehende Ahr mehrere Straßenabschnitte. Die Häuser am Eingang zur Klamme drohten, weggerissen zu werden. 1990 forderte ein Erdrutsch ein Menschenleben. Ab 1991 machte ein neu erbauter Tunnel den Straßenabschnitt etwas sicherer.
„Prantwein“ und Kleinhandel
Mit dem Bau eines Fahrweges setzte vor etwa 300 Jahren eine Wirtshaustradition ein mit dem Recht, „Prantwein auszuschenken“ und Kleinhandel zu betreiben. Dank des Verkehrsaufkommens durch das Prettauer Bergwerk mangelte es nicht an Kunden. Ende des 19. Jahrhunderts kamen erste Touristen auf der Suche nach der wildromantischen Bergwelt des Ahrntals. Mit dem Beginn der Motorisierung wurde das Wirtshaus Zwischenstation für Pendler.
2008 kam das Ende
Heute erlauben Tunnels und Galerien dem Autofahrer kaum Blicke in die ursprüngliche Landschaft der Klamme in St. Peter. Auch am Gasthaus fährt man fast achtlos vorbei, seit 2008 das Wirtshaus und der kleine Laden geschlossen wurden.