Lange war das Kupferbergwerk von Prettau der größte Wirtschaftsbetrieb des Ahrntals. Der Bergrichter, der über Bergwerk und Bergleute die Gerichtsbarkeit ausübte, hatte seinen Sitz zweieinhalb Jahrhunderte lang im Bergrichterhaus in Mühlegg. Das Haus wird heute als Tourismusbetrieb genützt. ...mehr
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Zu den Kompetenzen der Bergrichter gehörten alle Streitfälle in Bergbauangelegenheiten. Der Bergrichter war für einen Sprengel zuständig, der von Landgerichten gebildet wurde. Wenn Bergwerke entstanden, wurde ein Bergrichter eingesetzt. Wenn sie eingestellt wurden, kam es zur Auflassung des Berggerichts.
Der Sprengel des Bergrichters von Taufers umfasste das Tauferertal mit Rein und Mühlwald/Lappach und das Ahrntal mit Weißenbach.
Das Bergrichterhaus in Mühlegg
1528 wurde mit Michael Treyer der erste Bergrichter eingesetzt, der aus dem Ahrntal stammte. Er erwarb 1545 das Gut „genannt zu Mullegg“ in St. Johann. Nach seinem Tod wurde es an die oberösterreichische Kammer in Innsbruck verkauft, die es als Bergrichterbehausung nützen wollte. Das Haus wurde 1585 als baufällig gemeldet. Umbau und Restaurierung zogen sich über Jahre hin. Um 1600 dürfte es seine heutige Gestalt bekommen haben.
Das Haus nach Auflassung des Berggerichtes
Die Berggerichtsbarkeit gehörte zu den Institutionen, die Kaiser Josef II. reformierte. Er hob die Berggerichte auf und setzte an die Stelle der Richter Berggerichtssubstitute. 1787 trat der letzte Ahrner Bergrichter in den Ruhestand. Danach war das Bergrichterhaus Mühlegg Sitz der Berggerichtssubstitute, die sich auch um die Wälder des Tals kümmerten. Als das Forstamt nach Innichen verlegt wurde, war das Bergrichterhaus nur mehr Sitz eines Bezirksförsters. Ende des 19. Jahrhunderts ging es an Private über.