In der Nähe der Pfarrkirche in St. Johann steht das Mesnerhaus, in dem die beiden Ahrntaler Künstler Johann Baptist und Joseph Georg Oberkofler geboren wurden. Im Haus ist heute eine Gedenkstätte eingerichtet, die Museumscharakter hat. ...mehr
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Die Gedenkstätte für Joseph Georg Oberkofler und Johann Baptist Oberkofler im Mesnerhaus
Johann Baptist Oberkofler
Der 1895 geborene Johann Baptist Oberkofler wurde 1921 zum Priester geweiht. Später studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Nach seiner Ausbildung malte er die neu erbaute Kirche von Lüsen aus und überzeugte die Kirchenoberen von seiner Begabung. Sie verliehen ihm ein Dombenefizium, sodass er von seiner künstlerischen Berufung leben konnte.
Johann Baptist Oberkoflers reiches Werk ist über das ganze Land verstreut und reicht weit darüber hinaus. Die Ausstellung im Mesnerhaus zeigt knapp 40 Werke, größtenteils Ölbilder. Sie zeigen die Vorliebe des Malers für Mariendarstellungen, den Gekreuzigten oder das Herz Jesu.
Joseph Georg Oberkofler
Nach Hinwendung zum Innsbrucker Brennerkreis und zu Tendenzen der Moderne wandte sich Joseph Georg Oberkofler (1889–1962) in den 30er-Jahren der Heimatkunstbewegung zu und schrieb Romane bäuerlichen und historischen Inhalts, die ihren Beweggrund wohl in der faschistischen Unterdrückung der Südtiroler Minderheit hatten.
Er sah seine Romane „Das Stierhorn“ (1938), „Der Bannwald“ (1939) und „Die Flachsbraut“ (1942) als Trilogie. Durch sie alle weht eine eherne, ewige Ordnung, der sich der Einzelne zu unterwerfen hat. Den Wirrnissen der Zeit wird eine patriarchalische Welt entgegengesetzt. Der literarische Teil des Nachlasses von Joseph Georg Oberkofler wurde dem Brenner-Archiv in Innsbruck überlassen und ist damit für die Oberkofler-Gedenkstätte verloren.