Das Ahrntal hatte ab dem 12. Jahrhundert sein religiöses Zentrum in St. Johann, das heute noch oft Ahrn genannt wird. Der Pfarrer der Pfarrkirche von St. Johann war lange für das ganze Tal zuständig. Erst allmählich wurden die anderen Dörfer des Tales mit Kuraten oder Kaplänen besetzt. ...mehr
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Der Neubau der Kirche St. Johann
Franz Xaver Wierer übernahm die Pfarre Ahrn und ließ ab 1782 eine neue Pfarrkirche bauen. Das Projekt könnte von Franz Anton Singer aus Götzens stammen. Die Bauleitung hatte sein Schüler Josef Abentung. Die Kirche wurde 1785 bezogen. 1786 wurde Josef Schöpf verpflichtet, sie auszumalen und das Hochaltarbild zu schaffen. Er war am Beginn des Klassizismus neben seinem Lehrer Martin Knoller der bedeutendste Tiroler Freskomaler. Der Hochaltar, die Seitenaltäre, die Kanzel und die Bänke stammen vom Bildhauer Jakob Philipp Santer, Stadtbaumeister von Bruneck.
Fachleute halten die Pfarrkirche St. Johann für das reifste Bauwerk des Frühklassizismus im Pustertal.
Die künstlerische Ausstattung
Die Stärke der Kirche ist ihr einheitlicher Gesamteindruck. Dafür sind die Fresken in den Flachkuppeln und die Altarbilder in Öl von Schöpf verantwortlich. Von großer Klarheit ist das Altarbild, das die Taufe Christi durch Johannes den Täufer darstellt. Der Altar wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Dominikus Trenkwalder anstelle des Altars von Jakob Philipp Santer gesetzt.
Der Friedhof der Kirche St. Johann
Mit dem Bau der Pfarrkirche wurde auch der Friedhof um die Kirche herum angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erweitert. Mit der Ausmalung der entstandenen Arkaden wurde der aus dem Ort stammende Maler Johann Baptist Oberkofler beauftragt. Der Friedhof von St. Johann ist heute ein Denkmal für den Kirchenmaler, der hier 1969 seine letzte Ruhe gefunden hat.